Wasserführende Amarturen

<-- Zurück

Die Ur-Aufgabe der Feuerwehr ist es, Brände zu löschen. Um dies Effektiv zu können, setzt die Feuerwehr unterschiedlichste Gerätschaften wie Schläuche und Strahlrohre ein. Unten stehend möchten wir Ihnen die einzelnen Komponenten erklären.

Schläuche:
In den 1930er Jahren kam es zu einem tragischen Unglück in einer kleinen Gemeinde in Süddeutschland. Das Feuer griff rasch um sich und steckte immer mehr Gebäude in Brand. Zu Hilfe eilende Feuerwehren aus dem Umland konnten dies nicht verhindern und das gesamte Dorf brannte ab. Viele Anwohner kamen dabei ums Leben. Das Hauptproblem, welches diese Tragik ermöglichte, waren dabei unterschiedliche und nicht kompatible Kupplungen an den Schläuchen und Pumpen der Feuerwehrfahrzeuge, so dass die Fahrzeuge nicht zusammenarbeiten konnten. Sehr kurz darauf entschied man, alle Feuerwehrschläuche und Armaturen mit STORZ Kupplungen auszurüsten.
Bis heute arbeitet die Feuerwehr in Deutschland mit diesem Kupplungssystem. Die gängigsten Größen sind dabei die Größen A bis D.

Kupplungen der Größe A verbinden die Pumpe mit Saugschläuchen (Durchmesser von 110mm). Saugschläuche sind Formstabil, bleiben also auch bei einem Vakuum im inneren rund.

B-Schläuche dienen der Wasserversorgung und dem Wassertransport. Die Schläuche haben einen Durchmesser von ca. 75mm und sind 20 Meter lang. Das B-Rohr kann bis zu 800 Liter pro Minute abgeben, auf Grund der großen Kraft muss ein B-Rohr mit Stützkrümmer von mindestens zwei Feuerwehrleuten gehalten werden.

Die Schläuche der Größe C versorgen die Strahlrohre mit Wasser und werden insbesondere beim Innenangriff eingesetzt. Die Schläuche haben eine genormte Länge von 15 Metern und einen Durchmesser von 52 oder 42mm (C52/C42). Ein C-Rohr hat eine Wasserabgabe von bis zu 200 Litern pro Minute.

Schläuche und Armaturen der Größe D werden bei Kleineinsätzen, Wald- und Flächenbränden und in der Jugendfeuerwehr eingesetzt. Die Schläuche sind ebenfalls 15 Meter lang und haben einen Durchmesser von 25mm. D-Rohre geben bis zu 50 Liter in der Minute ab.

Hohlstrahlrohr + Verteiler:
Das Hohlstrahlrohr gehört seit einigen Jahren zur Standartausrüstung in vielen Feuerwehren. Die Besonderheit dabei liegt in dem stufenlos wählbaren Sprühwinkel des Wasserstrahls. So kann das Wasser sowohl über große Distanzen mit dem Vollstrahl, als auch mit einem breiter gefächerten Sprühstrahl abgegeben werden. Insbesondere im Innenangriff ist der „Mannschutz“ wichtig, dabei wird der Strahl auf fast 180° geöffnet und eine Wasserwand entsteht vor den Feuerwehrleuten, welche vor Rauchgasdurchzündungen schützt.
Der Verteiler ist der Drehpunkt in jedem Brandeinsatz und stellt den letzten sicheren Ort in Richtung Brandherd dar. So ist er neben seiner technischen Funktion zum versorgen verschiedener Strahlrohre aus einer B-Leitung auch Sammelpunkt und Anlaufstelle der Mannschaft. Der B-CBC Verteiler verfügt über eine B-Kupplung an der Rückseite, über die das Wasser der Pumpe in den Verteiler gelangt. Auf der Vorderseite hat der Verteiler drei Hähnen mit STORZ-Abgängen. V.l.n.r. in Fließrichtung: 1. Rohr mit C-Kupplung, 3./Sonderrohr mit B-Kupplung und Reduzierstück B-C, 2. Rohr mit C-Kupplung.
Die korrekte Zuordnung der Abgänge ist im Einsatz besonders wichtig, dass vorgehende Einheiten nicht fälschlicherweise von der Wasserversorgung abgeschnitten werden.

Schaumrohr + Zumischer:
Wenn das meist genutzte Löschmittel in Deutschland, das Wasser, an seine Grenzen stößt, greift die Feuerwehr meist zum Schaumrohr. Insbesondere bei brennenden Flüssigkeiten und besonderen Lagen, wie Keller- oder KFZ-Bränden, ist Schaum das Löschmittel der Wahl. Der Schaum bildet eine luftdichte, schwimmende und kühlende Schicht, welche das Feuer erstickt und die Oberflächen abkühlt. Dabei bestehen 200l Mittelschaum aus gerade mal 0,1l Schaummittel und 0,9l Wasser. Die restlichen 199l sind Umgebungsluft. Dabei spricht man von einer Verschäumungszahl von 200; aus einem Liter Wasser-Schaumgemisch werden 200l Schaum.
Neben dem Mittelschaum ist der Schwerschaum ein gängiges Löschmittel in der Feuerwehr. Beim Schwerschaum wird das Wasser-Schaumgemisch mit weniger Luft vermischt, er weist Verschäumungszahlen bis 20 auf. Ein klebrigerer und feuchterer Schaum, ähnlich wie Rasierschaum, entsteht und haftet besser an Oberflächen und kühlt diese besser als Mittelschaum.

 

Drucken E-Mail